hauen

hauen
hauen:
Mhd. houwen, ahd. houwan »‹ab-, nieder-, zer›hauen, schlagen; stechen; behauen, bearbeiten; ‹ab›schneiden; mähen, ernten«, niederl. houwen »hauen; schlagen; hacken«, engl. to hew »hauen; hacken, fällen; behauen, bearbeiten«, schwed. hugga »hauen, schlagen; stoßen; schneiden; stechen; hacken«. Neben diesem starken Verb »hauen« (hieb, gehauen) existiert ein gleichbedeutendes schwaches Verb »hauen« (haute, gehaut): mhd. houwen, ahd. houwōn. Um das altgerman. Verb gruppieren sich die Substantivbildungen Hieb und Heu sowie »Haue, Hauer« und dgl. (s. u.). Die germ. Wortgruppe geht mit verwandten Wörtern in anderen idg. Sprachen, vgl. z. B. mit lat. cudere »schlagen; stoßen; stampfen; prägen«, dazu caudex, codex »Baumstamm, Klotz« ( Kodex) und die baltoslaw. Sippe von russ. kovat᾿ »hämmern, schmieden«, auf idg. *kāu- »hauen, schlagen« zurück. – Abl.: 1Haue »Hacke« (mhd. houwe, ahd. houwa »Hacke«); 2Haue ugs. für »Hiebe, Prügel« (eigentlich Plural von »Hau« veraltet, noch mdal. für »Hieb«, mhd. hou »Hieb; Holzhieb; Schlagstelle im Walde«); Hauer bergmännisch für »Erzhauer im Bergwerk; Bergmann mit abgeschlossener Ausbildung« (in dieser Bedeutung auch umgelautet »Häuer«), weidmännisch für »Eckzahn des Keilers«, österr. für »Weinhauer, Winzer«, veraltet für »Holzfäller« (mhd. houwer). Zus.: Haudegen (17. Jh.; zunächst »Hiebwaffe«, dann übertragen »alter, erprobter Krieger, Draufgänger«). Beachte auch die zusammengesetzten und präfigierten Verben, die z. T. reiche Bedeutungsentfaltung zeigen: abhauen ugs. seit Anfang des 20. Jh.s auch für »fortgehen, verschwinden« (zu »hauen« in der Bedeutung »eilen«, wohl vom Einhauen der Sporen in die Weichen des Pferdes), anhauen ugs. seit dem 20. Jh. auch für »jemanden um etwas angehen« (eigentlich »jemandem einen Schlag, Stoß geben, um etwas von ihm zu erbitten«), verhauen ugs. für »durchprügeln«, reflexiv für »sich gröblich irren« (mhd. verhouwen »zerhauen; verwunden; beschädigen; ab-, niederhauen; ausholzen; durch Fällen von Bäumen versperren«, ahd. firhouwan), dazu Verhau »Sperre« (18. Jh.).

Das Herkunftswörterbuch . 2014.

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  • Hauen — Hauen, verb. irreg. act. Präs. ich haue, du hauest, er hauet, (nicht häuest, häuet;) Imperf. ich hieb, du hiebest oder hiebst, er hieb; Mittelw. gehauen; Imperat. haut. 1) Eigentlich, wenigstens in der gemeinsten und häufigsten Bedeutung, mit der …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Hauen — ist eine Ortslage in der in der ostfriesischen Gemeinde Krummhörn im Landkreis Aurich in Niedersachsen. Der Ort wurde 1585 erstmals als „Hauwinge“ erwähnt und hatte 1848 19 Wohngebäude mit 99 Einwohnern.[1] Bis zur Gründung der Gemeinde Krummhörn …   Deutsch Wikipedia

  • hauen — Vst. std. (9. Jh., bihouwen 8. Jh.), mhd. houwen, ahd. houwan, as. hauwan Stammwort. Aus g. * haww a Vst. hauen , auch in anord. ho̧ggva, ae. hēawan, afr. hāwa, houwa. Aus ig. * kowə hauen, schlagen in lit. káuti schlagen, hauen, umbringen ,… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Hauen — Hauen, 1) regelrecht auf den Hieb mit Degen od. Rappier fechten; 2) vom wilden Schweine, mit den Hauzähnen verwunden; 3) vom Biber, Bäume abbeißen; 4) von Pferden, mit den Vorderfüßen schlagen, od. mit den Vorderfüßen weit ausgreifen; so sagt man …   Pierer's Universal-Lexikon

  • hauen — V. (Mittelstufe) ugs.: jmdn. schlagen, prügeln Beispiele: Sie haben einen Jungen auf der Straße gehauen. Er hat sich oft in der Schule gehauen. hauen V. (Mittelstufe) ugs.: etw. in etw. schlagen Beispiel: Er hat einen Nagel in die Wand gehauen …   Extremes Deutsch

  • Hauen — Hauen, s. Ernte, S. 68 …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • hauen — bearbeiten; behauen; kloppen (umgangssprachlich); prügeln; dreschen (umgangssprachlich); schlagen; boxen * * * hau|en [ hau̮ən], haute/hieb, gehauen: 1. a) & …   Universal-Lexikon

  • hauen — hau·en; haute / geschr hieb, hat / ist gehauen; [Vt] (hat) 1 jemanden hauen (haute) gespr; (besonders von Kindern verwendet) ≈ schlagen, verprügeln: Ich sags meinem Bruder, der haut dich! 2 etwas in etwas (Akk) hauen (haute / hieb) etwas… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • hauen — Das haut (hin), auch mit dem Zusatz in die Äpfel: das kommt erwünscht, trifft sich gut, es paßt; vgl. französisch ›Ça colle‹ (wörtlich: Es klebt), im Sinne von: Das paßt zusammen. ›Das hat nicht hingehauen‹ sagt man umgangssprachlich für: es ist… …   Das Wörterbuch der Idiome

  • Hauen — 1. Bo net gehauwe ward getts a ke Spö. (Schwalmgegend in Kurhessen.) – Für Düren: Firmenich, I, 482, 5. Wo nicht gehauen wird, gibt s auch keine Späne. 2. Do man hawet, do gibts Spen. – Lehmann, 770, 8 u. 935, 7. 3. Früh gehauen und spät gebrannt …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

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